Hallo Herr Paton und Herr Schäfer! Ihre erste Saison als Vorsitzender bzw. zweiter Vorsitzender der Young Roosters ist nun Geschichte. Es wird Zeit, eine Bilanz zu ziehen:
1) Haben Sie sich die Arbeit in Ihren Ämtern vor über einem Jahr so  vorgestellt wie sie ist oder weicht Ihre Vorstellung von der Realität  ab? 
Herr Paton: 
Da ich schon seit Jahren im Vorstand der Young Roosters tätig bin, wusste ich was auf mich zukommt. Trotzdem hat mich die Menge der Arbeit überrascht. Ich bin froh, dass wir die Vorstandsarbeit auf mehrere Schultern verteilen können, außerdem kam es mir entgegen, dass ich viele meiner Aufgaben im Eishockeyverband NRW abgeben konnte.  
Herr Schäfer: 
Obwohl ich bereits seit etlichen Jahren im Bereich der  Mannschaften für den Verein tätig war und stets mit dem Vorstand eng  zusammen gearbeitet habe, ist es doch etwas Anderes, selbst an den  Schalthebeln zu sitzen und alle Probleme, die ein Verein so mit sich  bringt hautnah erleben zu müssen. Trotz oder gerade wegen dieser Vorkenntnisse ist es mir nicht  immer leicht gefallen, unspektakuläre Entscheidungen mitzutragen oder  mich in bestimmten Situationen neutral zu verhalten. Ich habe versucht, möglichst immer den Verein im Blick zu  haben. Hier sind in erster Linie viele Kinder, die Spaß am Sport haben  sollen. Leider kollidiert dieser Blickwinkel häufig mit den Wünschen  und Zielen, die von der sportlichen Seite aus vorgegeben sind. Somit ist  es aus meiner Sicht notwendig, einen gangbaren Kompromiss für diese  Situation zu finden, was nicht immer einfach ist.  
2) Konnten sie alle ihre Vorhaben umsetzen? 
Herr Paton: 
Ja, es sind einige Vorhaben von mir schon in die Tat umgesetzt  worden, aber es befindet sich noch vieles in Planung. Ich habe noch  viele Ideen, um den Verein voranzubringen. Für einige Vorhaben brauchen  wir noch mehr Zeit und Mitstreiter, um diese umsetzten zu können.  
Herr Schäfer: 
Ich hatte mir vorgenommen, den Verein im verwaltungstechnischen  Bereich besser aufzustellen. Dieses ist mir teilweise gelungen,  Verbesserungs-potential ist jedoch noch gegeben.  
3) Sie haben die Öffentlichkeit damit überrascht, als Sie die Para  Hockey Sparte und einen „Girlsday“ bei den Young Roosters aus der Taufe  gehoben haben. Wie kam es dazu und wie geht es mit den beiden Themen  weiter? 
Herr Paton und Herr Schäfer:Die Verbindung zum Para-Hockey war durch Andreas Pokorny als  Nationaltrainer in dem Bereich eigentlich schon immer in Iserlohn  gegeben. Es gab bisher für die Sledge-Hockey-Mannschaft nur keine  Zugehörigkeit zu einem Verein, was sich ab 2019/2020 ändern wird. Wir  sprachen im vergangen Jahr mit Ian Wood, dem Manager der Deutschen Para  Hockey Nationalmannschaft und danach ging es ziemlich schnell bis zum  ersten offiziellen Para Hockey Training. Dass in diesem Bereich interessanter Sport geboten wird, davon  konnten wir uns ja alle bei dem tollen Spiel zum Saisonende 2018 gegen  die belgische Mannschaft überzeugen. Dass wir erstmalig einen Girls-Day ausgerufen haben hängt zum  Einen mit dem mittlerweile hohen Anteil von Mädchen zusammen, die sich  im Laufe der Saison in der Eislaufschule angemeldet haben und die mit  Spaß und großem Eifer bei der Sache sind. Des Weiteren haben wir einige  Mädchen in den Mannschaften, die das Potential haben sehr weit zu  kommen. Z.B Lea Badura, Julia Kohberg und Sara Brammen, welche im Sommer  erfolgreich für die Nachwuchsnationalmannschaften der Damen tätig  waren.Hier wäre es wünschenswert, langfristig eine Damenmannschaft zu  etablieren, was z. Zt. leider an den nicht zur Verfügung stehenden  Eiszeiten scheitert. Da stoßen wir wieder mal an unsere  Eiszeitkapazitäten, eine zweite Eisfläche würde uns auch in diesem Fall  weiterhelfen.  
4) Mit Christian Hommel ist nun ein ehemaliger Young  Roosters-Spieler (vor seiner Profikarriere) und Trainer (nach Beendigung  seiner Profikarriere) sportlicher Leiter der Iserlohn Roosters. Was  erhoffen Sie sich aus dieser Änderung in Hinsicht auf die Zusammenarbeit  zwischen Profibereich und dem Nachwuchs? 
Herr Schäfer: 
In vielen Spitzenvereinen findet z.Zt. unter Förderung des DEB  ein Änderungsprozess statt, der die Nachwuchsarbeit verbessern und als  wesentliche Grundlage für den Spitzensport festigen soll. Hier sind das  5-Sterne-Programm sowie andere sportliche Maßnahmen zu nennen. Mit Christian Hommel haben die Roosters einen sportlichen  Leiter, der als ehemaliger IEC-Nachwuchsspieler und Nachwuchstrainer  bestens mit unseren Sorgen und Nöten vertraut ist. Ich gehe sehr davon  aus, dass sich das auf die Zusammenarbeit zwischen DEL-Verein und  Nachwuchsabteilung positiv auswirken wird. Es haben bereits einige  Gespräche stattgefunden und die ersten Entscheidungen, welche ein  „Umdenken“ belegen sind gefallen.  
Herr Paton: 
Ich kann die Aussage meines Vorstandskollegen nur damit  ergänzen, dass wir uns daraus ein frühere Anbindung der Nachwuchsspieler  aus dem Bereichen U17 und U20 an die Profimannschaft erhoffen.  
Vielen Dank für das nette Gespräch.
 
															 
								


 
									




 
															
